Donnerstag, 28. Oktober 2010

Es wird Zeit, (gentechnik-)frei zu werden

von Klaus Faißner, Österreich *

So erfreulich es ist, dass endlich die Debatte um die Gentechnik-Kennzeichnung von tierischen Produkten in Gang gekommen ist: Alles was wir brauchen, sind klare Fakten und Taten statt schöner Worte. Gemeinsam machen wir Österreich gentechnikfrei!

93 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher wollen keine Gentechnik am Teller.1 Mehr als 1,2 Millionen Staatsbürger haben sich 1997 für ein Gentechnikverbot ausgesprochen – kein parteiunabhängiges Volksbegehren hatte je mehr Unterstützer. Doch wie schaut es angesichts der von Gesundheitsminister Alois Stöger losgetretenen Debatte um die Kennzeichnung von tierischen Produkten wirklich aus?
Nützen wir die Diskussion, Klarheit in die Diskussion zu bringen und ebenso klare Forderungen aufzustellen.
Die Fakten

• Dank des grossen Widerstandes der Menschen wurden in Österreich (zumindest offiziell) noch nie Gentechnik-Pflanzen freigesetzt.
• Aber: Jedes Jahr werden Hunderttausende Tonnen Gensoja an Tiere (vor allem Schweine und Hühner) verfüttert. 2009 waren es exakt 500 000 Tonnen oder 95 Prozent des gesamten verfütterten Sojas.2 Es gibt jedoch genügend gentechnikfreies Soja am Weltmarkt, um den gesamten Futtermittelbedarf der EU abzudecken.
• Mit anderen Worten: Fast alle Österreicher – ausser denjenigen, die zu biologischen oder gentechnikfrei gekennzeichneten Lebensmitteln greifen – essen gegen ihren Willen «Gen-Fleisch» (oder «Gen-Eier»). Denn Abschnitte der gefütterten Gentechnik-Pflanzen sind in tierischen Produkten nachweisbar.3 Damit gefährden wir nicht nur unsere Gesundheit,4 sondern unterstützen auch noch die Gentechnikindustrie.5
• Obwohl in Österreich keine Gentechnik-Pflanzen angebaut werden, dürfen 24 (!) gentechnisch veränderte Organismen den Tieren verfüttert werden. Dies sind neben Gensoja (3 Sorten), Genmais (18 Sorten), Genraps, Gen-Zuckerrübe, Gen-Kartoffeln (je 1 Sorte). Dazu kommen 6 Gen-Baumwollsorten, die auch als Futtermittel zugelassen wurden. Ob diese Gentechnik-Pflanzen nach Österreich kommen und, wenn ja, in welcher Menge, ist unbekannt.6
• Es werden nur deshalb so gigantische Mengen Gensoja den Tieren in Österreich verfüttert, weil dies nicht gekennzeichnet werden muss. Eine freiwillige Kennzeichnung gibt es bereits,7 ein zusätzliches staatliches Siegel, wie von Minister Stöger vorgeschlagen, würde an der Situation nichts ändern.
• Die verpflichtende Gentechnik-Kennzeichnung ist EU-weit geregelt und dementsprechend skandalös: Tierische Produkte sind ausgenommen, und eine Verschmutzung bis 0,9 Prozent von aussen muss nicht deklariert werden – seit 1. Januar 2009 auch nicht bei Bio- und Gentechnikfrei-Produkten.8 Das ist rückgängig zu machen.
• Das offizielle Österreich wehrt sich gegen eine EU-weite Kennzeichnung tierischer Produkte! Laut der deutschen Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) stehe die pro Gentechnik ausgerichtete (!) deutsche Regierung mit ihrer Forderung nach einer solchen Kennzeichnung alleine da.9 Zuständig in Gentechnik-Fragen sind die Minister Stöger (SPÖ) und Berlakovich (ÖVP).
• Die Schweiz als Vorbild: Sie hat nicht nur ein Verbot für den kommerziellen Gentechnikanbau erlassen, sondern auch das Gensoja aus den Futtermitteln verbannt – 99,99 Prozent der importierten Futtermittel sind gentechnikfrei.10 Drei Faktoren machten dies möglich: Die Souveränität, die direkte Demokratie (= Volksabstimmungen, wann immer es die Menschen wollen) und das Bewusstsein der Menschen, wie kostbar Lebensmittel sind. Neutral, frei, gentechnikfrei und selbstbestimmt – das sollte auch unser Ziel sein!11
Aktionen

• Kaufen Sie – vor allem bei Fleisch und Eiern – biologische oder gekennzeichnete gentechnikfreie Produkte. Das beste Produkt zum billigsten Preis gibt es nicht.
• Drucken Sie die angehängten Kupons der «Bioniere»12 (Vor- und Rückseite) aus, füllen diese aus und geben Sie diese beim Filialleiter im Supermarkt ab. Wenn Hunderte und Tausende Menschen gentechnikfreies Geflügel verlangen, wird der Handel bald auch umstellen!
• Konfrontieren Sie Entscheidungsträger mit den Fakten. Nur Taten zählen, keine schönen Worte. Halten Sie ihnen bei jeder Gelegenheit den Art. 1 der österreichischen Bundesverfassung unter die Nase: «Österreich ist eine demokratische Republik. Ihr Recht geht vom Volk aus.»13
• Überlegen wir uns, ob wir nicht eine Volksabstimmung über ein Gentechnikverbot verlangen sollen – 32 Jahre nach Zwentendorf wäre es doch höchste Zeit für ein «Gensperrgesetz» analog dem «Atomsperrgesetz», oder?
Forderungen:

• Endlich Umsetzung des Gentechnik-Volksbegehrens von 1997 = ein Gentechnikverbot in Österreich – auch wenn dies das (Un-)Recht der WTO oder der EU nicht erlaubt. Das heisst:
• Keine Gentechnik am Teller (auch nicht über Futtermittel).
• Keine Patente auf Leben und
• keine Gentechnik am Acker (das dürfte schon erreicht sein).
• Sollte dies nicht möglich sein, ist der EU-Austritt zum Schutz unserer Lebensgrundlagen unumgänglich.
• Zusätzlich Unterstützung von Deutschland bei der Kennzeichnung tierischer Produkte auf EU-Ebene. •

* Klaus Faißner ist Autor des Buches «Wirbelsturm und Flächenbrand. Das Ende der Gentechnik».
Bestellung unter info@gentechnikverbot.at oder über den Buchhandel.

1 www.lebensministerium.at/article/articleview/82475/?SectionIDOverride=110
2 Zahlen des österreichischen Landwirtschaftsministeriums, veröffentlicht in der Zeitschrift top agrar Österreich 10/2010, www.topagrar.at
3 pressetext.com/news/100819001/gentech-pflanzen-verseuchen-milch-und-tiere/?phrase=gentechnik
4 Bei einer Studie der russischen Wissenschafterin Irina Ermakova starben 55,6 Prozent der Jungratten, deren Mütter während der Schwangerschaft Gensoja frassen. Bei den Vergleichsgruppen waren es zwischen 7 und 9 Prozent. Nähere Infos im Buch: Klaus Faißner «Wirbelsturm und Flächenbrand. Das Ende der Gentechnik»; Bestellung unter info@gentechnikverbot.at oder über den Buchhandel.
5 www.regnum.ru/english/526651.html. Weiter zeigt eine neue Studie die Schädlichkeit des bei Gensoja, Genraps, etc. verwendeten Spritzmittels Roundup www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/22576.html
6 Klaus Faißner «Wirbelsturm und Flächenbrand» www.gentechnikverbot.at
7 www.gentechnikfrei.at/
8 Klaus Faißner «Wirbelsturm und Flächenbrand. Das Ende der Gentechnik», Bestellung unter info(at)gentechnikverbot.at
9 www.topagrar.at/home/index.php?option=com_content&task=view&id=2010&Itemid=17 ;
www.bild.de/BILD/politik/2010/07/18/ilse-aigner/landwirtschaftsministerin-sagt-womit-wir-wegen-hitze-rechnen-muessen.html
10 www.gentechnologie.ch/pdfs/Import_2007.pdf
11 Formular für das EU-Austritts-Volksbegehren: www.webinformation.at/material/Unterstuetzungserklaerung_direkte_Demokratie.pdf
12 www.bioniere.org/PDFs/Gentech-frei%20
Gefluegel%203%20Abschnitte.pdf
13 www.wienerzeitung.at/linkmap/recht/verfassung1.htm

Wussten Sie, dass
• normales Geflügel mit gentechnisch verunreinigtem Futter aufgezogen wird?
• das Gen-Pflanzengift im Magen der so gefütterten Tiere nicht abgebaut wird (Univ.-Prof. A. Moser) und somit auch auf Ihrem Teller landet?
• Jahr für Jahr 550 000 Tonnen Gen-Soja nach Österreich eingeführt werden?
• die Gensoja-Plantagen für Futtermittel immer mehr Regenwälder ausrotten?
• gentechnikfrei gefüttertes Geflügel nur ein paar Cent mehr kosten würde?
Wir Bürger bestimmen, was in den Regalen steht! Glücklicherweise bestimmen letztendlich Wir Bürger, was erzeugt wird und was in den Regalen der Supermärkte steht. Deshalb sollten wir vor allem beim Kauf vom Geflügel ab sofort darauf achten, dass es entweder biologisch gefüttert wurde oder schon das grüne Gütezeichen «gentechnikfrei erzeugt» trägt. Das «Gentechnik-Geflügel» boykottieren wir einfach so lange, bis der Handel handelt!
Bitte füllen Sie deshalb den Anfrage-Abschnitt unten aus, und geben Sie ihn bei Ihrem nächsten Einkauf in Ihrem Supermarkt an der Kasse ab!

(Quelle: Zeit-Fragen Nr. 42/25.10.10)

Montag, 25. Oktober 2010

Sonntag, 24. Oktober 2010

Göttfried Glöckner

Gottfried Glöckner ist Landwirtschaftsmeister aus Wölfersheim, Hessen. Als einer der ersten Landwirte Deutschlands baute er versuchsweise bereits 1994 die ersten gentechnisch veränderten Pflanzen auf seinem Hof an. 1997 nahm er eine Ehrung für 110.000 kg Milch Lebensleistung der 17-jährgen Kuh „Nelke“ entgegen – Ausdruck sein Streben nach betrieblichem Erfolg. Im gleichen Jahr begann er mit dem Genmais-Anbau, ab 1998 brachte er diesen großflächig aus, um ihn an seine Kühe zu verfüttern. Zweieinhalb Jahre lief alles ohne nennenswerte Probleme, bis 2001 seine Tiere krank wurden, zwölf davon starben und er schließlich 2004 seine Milchwirtschaft aufgeben musste. Nachdem er an die Öffentlichkeit ging, um vor der Gentechnik zu warnen, wurde er – wie es aussieht unschuldig – eingesperrt und musste mit ansehen, wie seine Gründe versteigert wurden. Doch alle Versuche, ihn zu brechen, schlugen fehl: Mehr denn je spricht er Klartext, seine Vorträge stoßen auf großes Interesse.

„Es darf doch in Deutschland nicht so weit kommen, dass man einem Landwirt mehr glaubt als einem Forscher!“
Annette Schavan, deutsche Bildungs- und Forschungsministerin, als Landwirte und Konsumenten empört auf ihre Pro-Gentechnik-Argumente reagierten.
Und was sagen die Österreicherinnen und Österreicher zum Thema?

Freitag, 22. Oktober 2010

Klon-Fleisch v o r e r s t verboten

Die Kronenzeitung berichtet in der Ausgabe vom 22. Okt. 2010, dass die gentech-freundliche EU-Kommission vorerst einen Rückzieher macht und das Klonen von Tieren verbietet. Aber dieser Beschluß gilt nur für 5 Jahre.
Kommentar: Die Österreicher wollen kein gentechnisch verändertes Saatgut, Lebensmittel, Futtermittel und Klon-Fleisch. Das beweist das Volksbegehren.

Die Politik hat das gesetzlich umzusetzen und sich nicht der Willkür der EU-Bürokratie aussetzen! Auch gegen EU-Recht.

Dienstag, 19. Oktober 2010

"Millionen Bauern haben Selbstmord begangen"

Genmanipuliertes Saatgut, immer weniger eigene Anbaufläche: Die Nahrungsmittelkrise in Indien ist nicht hausgemacht

Wien - Ein Großteil der landwirtschaftlichen ArbeiterInnen in Indien sind Frauen - dennoch gehört nur 10 Prozent von ihnen eigenes Land. Und das, obwohl sie 60 bis 80 Prozent der lokal konsumierten Lebensmittel produzieren. "Eine Million Menschen leiden unter Armut und Hunger. 70 Prozent davon sind Frauen", macht Suman Suman von FIAN Indien aufmerksam. "Women in Development Europe" (WIDE) hat in Wien zur Veranstaltung "Strange Food - Frauen in der Nahrungmsittelkrise" geladen, um über diese Problematik zu diskutieren.

"Verkaufen oder verpachten Regierungen an einen Investor Land, das bisher von Frauen bewirtschaftet wurde, ist für diese die Lage besonders prekär. Denn ohne formalen Landtitel bleibt ihnen der ordentliche Rechtsweg verwehrt, gegen eine ungewollte Veräußerung ihres Landes Einspruch zu erheben oder eine adäquate Entschädigung einzuklagen," erläutert Ute Straub von der Heinrich Böll-Stiftung in Berlin. Zudem werde es Frauen, die auf Grund ihres Geschlechts schon eine sozial schwächere Stellung haben, nur selten ermöglicht, einen Kredit bei einer Bank zu erhalten. Sie heuern dann oft auf Plantagen an: Die Arbeit dort ist aber saisonal begrenzt, schlecht bezahlt und zudem sehen sich viele Frauen sexuellen Übergriffen ausgesetzt.

Genmanipulierte Saat - Verzweifelte Bauern

Die Probleme sind aber auch im Anbau und in der Verteilung der Anbaufläche zu finden. Hybrid-Saatgut, das in großen Mengen in Indien angepflanzt wird, bringt zum Beispiel zunächst mehr Ertrag, braucht aber mehr Wasser, Pestizide und Düngemittel. Viele landwirtschaftliche Arbeiter treibt das in den finanziellen Ruin. "Seit den 90er Jahren haben Millionen von Bauern Selbstmord begangen", zeigt Suman Suman von FIAN Indien auf.

Auch die Anbaufläche, um den Nahrungsmittelbedarf weltweit zu decken, wird immer kleiner, wie Ute Straub schildert: "56 Millionen Hektar werden verkauft oder verpachtet, vor allem in Asien und Afrika. In Ländern wie dem Sudan oder Äthiopien ist die Bevölkerung selbst von Hunger betroffen." Das verschärfe einerseits Landkonflikte, andererseits werde die lokale Bevölkerung verdrängt und weiter marginalisiert, so die Expertin.

Europäische Agrarreform

Die Nahrung müssen sich diese Länder wieder aus dem Ausland holen. Die Preissteigerungen treffen jedoch vor allem die Länder, die auf Importe angewiesen sind. "Hier spielt auch die EU eine Rolle", sagt Karin Küblböck von der Österreichischen Forschungsstiftung für internationale Entwicklung.

Eine Reform der europäischen Agrarpolitik ist geplant, im November will die Europäische Kommission erstmals Vorschläge vorstellen. Bis 2013 soll sie eingeführt werden. "Die Politik muss sich ihrer internationalen Verantwortung bewusst sein und nicht den Weltmarkt mit Agrarprodukten mit subventionierten Preisen, die unter dem Weltmarktpreis liegen, überschwemmen", sagt Straub.

In diesem Rahmen wurde die österreichische Regierung von WIDE auch aufgefordert, sich für einen Vorrang von "fair trade" vor "free trade" im Welthandel einzusetzen. Das betreffe den Bereich der Finanzmärkte und Investitionen ebenso wie den Agrarhandel, öffentliche Beschaffung und Patentrechte. (jus, derStandard.at, 19. Oktober 2010)

Freitag, 15. Oktober 2010

Wer bestimmt über die Gentechnik? Die EU oder Österreich?

Die "Wiener Zeitung" dazu: Kein Okay für Gentechregeln
Von WZ-Korrespondent Wolfgang Tucek

Aufzählung Österreich-Vorstoß für Wahlfreiheit: Zu wenig Unterstützung.

Luxemburg/Brüssel. Der Vorstoß von EU-Gesundheitskommissar John Dalli für die Selbstbestimmung der EU-Staaten beim Anbau gentechnisch veränderter Organismen (GVO) war der bisherige Höhepunkt des österreichischen Ringens um gentechnikfreie Äcker im Land. Denn bei der Umsetzung der Idee gibt es gröbere Probleme. Wie schon bei den Landwirtschaftsministern zeichnete sich auch beim Treffen der Umweltminister am Donnerstag eine klare Sperrminorität gegen die Änderung der sogenannten Freisetzungsrichtlinie ab. Große Länder wie Deutschland, Frankreich und Spanien meldeten wie Tschechien, die Slowakei und Bulgarien ernste Bedenken an. Nicht geklärt sei die Vereinbarkeit der neuen GVO-Regeln mit dem EU-Binnenmarkt und den Bestimmungen der Welthandelsorganisation WTO, hieß es unisono.

Umweltminister Nikolaus Berlakovich verteidigte Dallis Vorschlag – wie eine große (aber nicht ausreichende) Mehrheit der Mitgliedstaaten. Die Änderungen entsprächen den Interessen Österreichs und dem Wunsch der Menschen in den Regionen Europas, erklärte er. Wegen der kleinteiligen Landwirtschaft wehren sich die Österreicher seit Jahren gegen den Anbau gentechnisch veränderter Feldpflanzen. Massive Unterstützung gab es aus Polen und Griechenland, die auf die klare Ablehnung der Gentechnik auf den Ackerflächen durch ihre Bürger verwiesen. Dalli betonte, die Selbstbestimmung beim Anbau sei sowohl mit dem Binnenmarkt als auch der WTO vereinbar. Zur Sicherheit soll der juristische Dienst der Mitgliedstaaten in Brüssel ein Rechtsgutachten ausarbeiten.

Zudem sagte der maltesische Kommissar zu, noch im November neue Leitlinien für die Prüfung der GVO-Zulassungen durch die EU-Lebensmittelsicherheitsbehörde Efsa vorzulegen. Deren Gutachten bleiben für die Genehmigung gentechnisch veränderter Mais-, Raps- und Erdäpfelsorten auf EU-Ebene entscheidend. Die EU-Experten in Parma müssen regelmäßig Kritik einstecken, weil sie ihre Zeugnisse auf Basis der Herstellerunterlagen treffen und noch nie eine Gentech-Kreation für bedenklich erklärt haben.

Donnerstag, 14. Oktober 2010

Giftschlammlawine, Atom und Gen!

Wenn Konzerne nur auf Profit aus sind, also das Übliche, dann kommt das heraus, was in Ungarn passiert ist. Jahrzehnte hat man den giftigen Schlamm in riesige offene Teiche gelagert, anstatt diesen an einem sicheren Ort zu verbringen. Der Profit dem Konzern, alle anderen Kosten soll dann die Allgemeinheit, also Du und ich bezahlen.

Dasselbe Prinzip wird bei den Atomkraftwerken seit 50 Jahren angewendet. Radioaktiver Müll wird bei den Atomkraftwerken zu tausenden Tonnen produziert und dann dort „zwischen“ gelagert. Die Gefahren dadurch sind bestimmt noch größer als beim Giftschlammteich. Auch die größten Mächte der Welt, Russland und Amerika haben bis heute kein Endlager.

Und wie sieht es aus bei der Gentechnik? Milliardenprofite für die Konzerne die Gensaatgut und Gift produzieren und ungeheuerliche Nachteile für die Bevölkerung: Das Essen wird weniger und teurer, es wird mit mehren gesundheitsschädigenden Schadstoffen angereichert und die Abhängigkeit vom Saatgut, welches durch das Terminatorpatent nicht mehr nachwachsen kann, ist nahezu selbstmörderisch.

Die Politiker könnten sich, durch Volksabstimmungen, die auch für das Parlament bindend sind, in wunderbarer Weise entlasten. Volksabstimmungen würden die Bürger wieder voll motivieren mitzumachen, weil sie mit ihrem Engagement auch etwas bewirken können.

Die jetzige Bevormundungsdemokratie, wo zuweilen ganz offensichtlich gegen den Willen der Allgemeinheit entschieden wird, macht die Bürger unlustig und wütend. Giftschlammteiche, Atomkraftwerke ohne Endlager, die vorsätzlicher Verseuchung unserer Nahrung mit Gift und Genen, das schadet der EU ganz fürchterlich. Und das sollte tunlichst vermieden werden.


Volker@helldorff.biz A- 9111 Haimburg Tel. 0676 7293 082

Freitag, 1. Oktober 2010

Neue Studie: Spritzmittel Roundup schädlich für Umwelt und Gesundheit

Der argentinische Professor Andrés Carrasco weist in einer neuen Studie die Gefährlichkeit des Spritzmittels Roundup nach, das auf Gentechnik-Soja-Äckern massenweise angewendet wird.

Auf der Konferenz Gentechnikfreies Europa 2010 Donnerstag in Brüssel stellte Carrasco seine Studie vor, die sich mit den Auswirkungen des meistverkauftesten Pestizids auseinandersetzt. Die Studie widerlegt die Behauptungen der Gentechnik-Industrie, die den Anbau von Gentechnik-Soja stets als nachhaltig verkaufen will. Es ist ein Riesen-Geschäft: Allein in Argentinien wird auf über 19 Million Hektar – über die Hälfte des Ackerlandes Argentiniens - Roundup Ready Soja angebaut. Die Gentechnik-Soja ist gegen das Spritzmittel Roundup resistent, daher kann es massiv angewendet werden. Doch die Probleme der Anwendung zeigen sich überall: Glyphosat-resistente „Superunkräuter“ treten vermehrt auf, wodurch der Chemie-Einsatz erhöht werden muss. Zudem klagen Anwohner und Landwirte über gesundheitliche Probleme. Carrasco fand nun durch eine Studie heraus, wie Embryos von Hühnern und Fröschen durch den Roundup-Wirkstoff Glyphosat geschädigt wurden.

Immer mehr Protest regt sich und es gibt Versuche von Umweltjuristen, dass Spritzmittel zu verbieten. Doch Argentiniens Landwirtschaft ist völlig abhängig vom Roundup Ready-System und zu viele Interessengruppen sind involviert. Carrasco berichtet von erheblichem Druck, der auf Wissenschaftler und Bürger ausgeübt wird, die über die Gefahren von Glyphosat berichten. Deshalb kommt Carrasco nun nach Europa und versucht hier, die Öffentlichkeit zu sensibilisieren. Schließlich wird Gentechnik-Soja aus Übersee massenweise nach Europa importiert, um es an Tiere zu verfüttern.