Mittwoch, 7. Dezember 2011

Gentechnikland Österreich?

von Klaus Faißner

"In der Risikoforschung könnten wir weltweit Nummer eins werden."



Trotz starker Vorbehalte in der Bevölkerung wird an Laborpflanzen für die Landwirtschaft geforscht

Umweltschützer-Aktion, um Pollenflug von einem Genmaisfeld zu verhindern. © APA

Ein Mitarbeiter der Uni Graz brachte es Mitte Juli, für viele überraschend, ans Tageslicht: In Österreich wird eifrig an der Agro-Gentechnik geforscht - wenn auch in Glashäusern. Er wies in einer Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft Graz darauf hin, dass am Institut für Pflanzenwissenschaften eineinhalb Jahre illegal gentechnisch veränderte Raps-, Tomaten-, Tabak- und Ackerschmalwand- beziehungsweise Arabidopsis-Pflanzen angebaut wurden, die Fenster über Monate immer wieder offen standen und eine Windverfrachtung des Pollenmaterials "bereits erfolgt" sei.


Laut Pressestelle der Uni Graz wurden daraufhin lediglich die wenigen Rapspflanzen und ein Drittel aller anderen genmanipulierten Organismen zerstört, der Rest wachse nach dem Zurückschneiden weiter. Ob es zu Schäden in der Natur gekommen ist, werde nicht untersucht.

Wie sieht es mit dem Ausmaß der Gentechnik-Forschung, die noch dazu vielfach vom Steuerzahler finanziert wird, für Acker und Teller in Österreich aus? Hier lägen keine Zahlen vor, heißt es aus dem Wissenschaftsministerium, da der Begriff Agro-Gentechnik "im Gentechnikgesetz nicht verwendet wird". Auch Schätzungen über das Forschungsvolumen sind nur schwer zu erhalten. So meint ein - zum Thema kritisch eingestellter - Experte, dass in den vergangenen 20 Jahren "wahrscheinlich über 100 Millionen Euro" öffentliche Gelder in die Agro-Gentechnik und damit "in die Grundlagenforschung für multinationale Konzerne" gepumpt wurden. Aktuell laufen Agro-Gentechnikprojekte zumindest an der Boku Wien, am Biotechnologiezentrum Wien, am Universitäts- und Forschungszentrum Tulln und eben in Graz.

"Alle lachen uns aus"
Seit 20 Jahren in der Agro-Gentechnikforschung tätig ist Margit Laimer Da Camara Machado vom Institut für Angewandte Mikrobiologie an der Boku Wien. Als positive Ergebnisse der Gentechnik-Forschung hierzulande sieht sie zum Beispiel die Entwicklung virenresistenter Obstbäume, stärkehaltiger Kartoffelsorten oder sogenannter Pharma-Pflanzen, die Antikörper gegen das HI-Virus entwickeln. Aufgrund der allgemein restriktiven Haltung in Österreich sei es allerdings unmöglich, Genehmigungen für kleine Freisetzungsversuche zu erhalten. Das Ganze sei mit Trockenschwimmen zu vergleichen. "Wir sind das einzige Land im ganzen EU-Vergleich. Alle anderen lachen uns aus", so Laimer.

"Wenn gentechnisch veränderte Pflanzen in der Natur ausgebracht werden, sind sie nicht mehr rückholbar, und sie vermehren sich", hält Alberta Velimirov entgegen. Sie war bis vor kurzem am Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FIBL) in Wien tätig und wirkte an einem der aufsehenerregendsten Gentechnik-Versuche der vergangenen Jahre mit. Um ausreichend Forschungsgelder für diesen Bereich zu generieren, müsste dem Wunsch der Bevölkerung nach Gentechnikfreiheit entsprochen werden.

Dies würde bedeuten, sich auf die Erforschung der Risiken der Gentechnik zu konzentrieren: "Wir könnten auf diesem Gebiet weltweit die Nummer eins werden." Das große Problem sei aber, dass es bisher fast unmöglich sei, wissenschaftlich erfasste Risiken der Gentechnik zu präsentieren, ohne Repressalien zu fürchten. "Die Wissenschafter sollten sich zusammentun und auf angemessenem Niveau diskutieren, ohne unter die Gürtellinie zu gehen", so Velimirov.

Studie unter Verschluss
Im Oktober 2008 präsentierte das Gesundheitsministerium eine Studie über die Auswirkungen der Verfütterung von Genmais. Die mit Genmais gefütterten Versuchstiere waren bereits ab dem dritten Wurf weniger fruchtbar als die gentechnikfrei gefütterte Kontrollgruppe. Es stellte sich jedoch heraus, dass die statistische Auswertung fehlerhaft war. Die Studie wurde zurückgezogen und bis heute nicht publiziert, obwohl Studienautorin Alberta Velimirov sie inzwischen überarbeitete. Diese Leistung müsste aber insbesondere von Studienleiter Jürgen Zentek erbracht werden, heißt es aus dem Ministerium. Doch dieser signalisierte nach seiner Übersiedlung an die Universität Berlin, kein Interesse mehr zu haben. Velimirov schlägt einen Ausweg vor: Internationale und von der Industrie unabhängige Wissenschafter sollten ihre Korrekturen überprüfen, sodass es doch noch zu einer Veröffentlichung kommen kann. Der Ball liegt nun beim Ministerium.

Veröffentlicht auch in der Wiener Zeitung.

Sonntag, 19. Juni 2011

EHEC: neues Bakterium mit neuen Eigenschaften

Bundesnachrichtendienst alarmiert
Hunderte von Patienten liegen in den deutschen Krankenhäusern – gefällt vom EHEC-Erreger, im Volksmund bereits als «Gurkenschreck» bekannt. Dazu meldet Deutschland gar die ersten Toten. Nicht wenigen Beobachtern ist der plötzliche Ausbruch dieser Pandemie nicht ganz geheuer. So vieldeutig, dass sich bereits die Geheimdienste westlicher Nationen – vorerst diskret – eingeschaltet haben. So hat der deutsche Auslandsgeheimdienst BND (Bundesnachrichtendienst) in einem nahe Paris gelegenen gemeinsamen europäisch-amerikanischen Lagezentrum an einer Besprechung über die sich von Deutschland in Europa ausbreitende EHEC-Pandemie als direktbetroffenes Land aktiv teilgenommen. Inzwischen gibt es nach ersten Analysen gar den vagen Verdacht, dass der EHEC-Erreger des Husec-41 möglicherweise vorsätzlich an verschiedenen europäischen Umschlagplätzen für Obst und Gemüse gezielt plaziert wurde …
Inzwischen sind auch in Dänemark, Grossbritannien, den Niederlanden, Österreich, Schweden und auch in der Schweiz erste EHEC-Fälle aufgetreten. Nach anfänglich nur Gurken sind inzwischen mehr oder weniger alle gängigen Gemüse- und Obstsorten suspekt. In der beim Bundesnachrichtendienst für biologische Waffen zuständigen Abteilung «TW» ist man seit dem Auftauchen der massiven Pandemie ebenso alarmiert wie in der BND-Abteilung «TE» (Terrorismus). Noch nie war der Erregerstamm Husec-41 so massiv in Erscheinung getreten. Er führt in einem ersten Schritt zu schweren blutigen Durchfällen und setzt im Körper auch ein Gift frei, das die roten Blutkörper (Erithrozyten) zerstört. So kommt es zur gefährlichen und lebensbedrohenden Blutarmut (Anämie) und zum tödlichen Nierenversagen, weil die Nieren durch die Toxine verkleben. •
Quelle: «Vertraulicher Schweizer Brief», Nr. 1288, 31. Mai 201
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Schlussfolgerung: «Infektion nicht auf natürlichem Weg verbreitet»
Russlands oberster Hygienearzt Gennadi Onischtschenko sieht im Moment keinen Grund für die Aufhebung des verhängten Einfuhrverbots für Gemüse aus den EU-Ländern. [...]
Er schliesse sogar nicht aus, dass die gefährliche Infektion von jemandem absichtlich verbreitet werde, sagte Onischtschenko in einem RIA-Novosti-Gespräch in Moskau. «Wenn die EU in dieser tragischen Situation ambitiöse Forderungen an uns stellt, unsere Handlungen (zum Importstopp für Gemüse) zu begründen, werden auch wir von der EU fordern, das Geschehen (in Eu­ropa) genau zu schildern […]. Wenn es die Luft ist, in der sich die Infektion verbreitet, werden wir Leute nicht nach Europa ausreisen lassen, dafür aber unsere Grenzen für europäisches Gemüse öffnen. Aber die Darminfektion verbreitet sich nie in der Luft. Es handelt sich also um eine andere Krankheit.»
Onischtschenko fragte die Europäer, was sie im Laufe eines ganzen Monats getan hätten. Versuche in Europa, die Quelle der Infektion zu ermitteln, seien äusserst unprofessionell gewesen. «Ein Monat hätte sogar in Afrika gereicht, um die Ursachen zu klären … Da bleibt nur eine Version übrig, dass die Infektion nicht auf natürlichem Weg verbreitet wird. Aber da kann man nur vermuten, dass die Bakterien von jemandem bewusst freigesetzt wurden», sagte der Experte.
«Russland erwartet von der EU eine klare Antwort auf die Frage, was passiert und wo die Infektionsquelle ist. Das Wichtigste, was Russland von Europa hören will, dass die Situation unter Kontrolle ist, dass die Zahl der Kranken nicht steigt und alle Infizierten genesen. Das alles bleibt aber bislang aus», sagte Onischtschenko. •
Quelle: RiaNovosti vom 2.6.20111, http://de.rian.ru/miscellaneous/20110602/259329054.

(Zeit-Fragen, 2011)

Durchfall-Epidemie und Gentechnik

Wochenlang überlegen nun die Wissenschaftler, woher die gefährliche Durchfall- Epidemie wohl kommen kann? Ich beschäftige mich als Biolandwirt seit Jahren mit den Gefahren der Gentechnik. Und da ist mir einiges aufgefallen: Bakterien u. Viren werden bei der Genveränderung häufig eingesetzt.


1.)Bei den meisten durch Genfutter ausgelösten Krankheiten, hat der Durchfall eine große Rolle gespielt. Der genveränderte Mais „Star Link“ hat in den USA 10 000 Menschen an Durchfall und Erbrechen erkranken lassen. Eine Rückruf-aktion von 10 Mio. Packungen Mais wurde notwendig und hat rund eine Mia. Dollar gekostet.


2.) Die Kuhherde des ersten Deutschen Gen-Bauern, G. Glöckner ist nach 1,5 jährigen Genmaisfutter an einem klebrigen Durchfall und Euterentzündungen verendet. Einzelne Rinder im selben Stall, die keinen Genmais bekommen haben, sind nicht erkrankt.


3.) Bei Passau erkrankten die Schweine bei 25 Schweinezüchtern an Durchfall. Dieser konnte nicht einmal mit einem eigens entwickelten Impfstoff geheilt werden. Erst die Umstellung auf genfreies Soja hat die Schweine wieder gesund gemacht.


4.)Zum Schluss wäre noch der Bangasius Fisch interessant, der bei uns immer mehr gegessen wird. Erstens wird er im Mekongdelta, in einer Brühe von Fäkalien gemästet (Deshalb wird er auch der „Klofisch“ genannt) und mit Gensoja aus Argentinien gefüttert. Diesen Fisch auf EHEC und Rounduprückstände zu untersuchen wäre sicher interessant.


Ob nun zwischen dem EHEC- Durchfall und dem Genfutter wirklich ein Zusammenhang besteht oder nicht, ist vielleicht gar nicht so wichtig. Denn eines ist klar: Mit der völlig unkontrollierten und ungetesteten Verwendung von Gennahrung bei Mensch und Tier in der EU, werden wir mit Sicherheit früher oder später mit den Genkrankheiten konfrontiert werden. Denn es ist nicht natürlich, dass in unserem Essen Gengifte, Antibiotikum und Sebstmördergene enthalten sind. Der schottische Wissenschaftler A. Pustey hat schon vor Jahren, an der Genkartoffel nachgewiesen, dass die Genveränderung an sich, unvorhersehbare gefährliche Veränderungen an den Tieren hervorrufen kann.


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Als neuestes werden nun die „Sprossen“ verdächtigt. Da die meisten Sprossen aus Sojabohne gewonnen werden, könnte vielleicht ein Zusammenhang mit genveränderten Sojasprossen bestehen? Was mir auffällt ist, das in den Medien ständig von Bio die Rede ist, wo gar nichts gefunden wurde und die genveränderte Sojabohne, überhaupt nie verdächtigt wird. Ein von der EU gehätscheltes Kind, die Gentechnik, darf wohl nicht verdächtigt werden, obwohl sehr viele Zusammenhänge zwischen Krankheit und Gentechnik inzwischen erforscht wurden.
Ob nun zwischen dem EHEC- Durchfall und dem Genfutter wirklich ein Zusammenhang besteht ist vielleicht gar nicht so wichtig. Denn eines ist klar: Mit der völlig ungetesteten Verwendung von Gennahrung bei Mensch und Tier in der EU, werden wir mit Sicherheit bald mit den Gen-Krankheiten konfrontiert werden. Denn es ist nicht natürlich, dass in unserem Essen Antibiotikum, Gengifte und Selbstmördergene enthalten sind. Der schottische Wissenschaftler A. Pustey hat schon vor Jahren, an der Genkartoffel nachgewiesen, dass die Genveränderung an sich, unvorhersehbare gefährliche Veränderungen an den Organen hervorrufen kann. Wir sollten auch das in Betracht ziehen.

Volker@helldorff.biz 9111- Haimburg

Gentech-Gift im Blut von Babys nachgewiesen!

Eine neue Studie von Aziz Aris und Samuel Leblanc aus Kanada weist das Vorkommen eines Giftstoffs aus Gentechnik-Pflanzen im menschlichen Blut nach. Die Theorie, das Gentechnik-Gift würde im menschlichen Verdauungstrakt zersetzt, ist somit widerlegt. Gesundheitsrisiken beim Verzehr des Toxins wurden wissenschaftlich nachgewiesen.



Das BT-Gift stammt aus dem Bakterium Bacillus thuringiensis und wirkt gegen bestimmte Insekten. Das Gift produzierende Eiweiß Cry1AB ist bei Gentechnik-Pflanzen wie Mais, Soja und Baumwolle im Genom eingebaut und gelangt über die Nahrungskette in den Körper. Bei den in der Studie untersuchten Frauen und Föten (!) wurde Cry1AB im Blut nachgewiesen. Dass die Frauen mit dem Gift gearbeitet haben, konnte in der Studie ausgeschlossen werden.



Damit ist die Behauptung der Gentechnik-Konzerne, dass sich Gentechnik-Gift im Magen der Nutztiere zur Gänze abbaut, widerlegt. Und auch in Österreich gelangen diese Gifte über das importierte Gentechnik-Futter noch bei 70 bis 80 % aller Fleischwaren von Hühnern, Schweinen und Rindern auf unseren Teller!

http://www.aargauerzeitung.ch/unterhaltung/gentech-gift-im-blut-von-babys-nachgewiesen-108916092

Auch Ursache für EHEC-Blutdurchfälle?

Da Gentechnik-Gifte schon öfter bei Menschen und Tieren schwere Durchfälle mit zum Teil tödlichen Folgen ausgelöst haben, liegt der Gedanke nahe, dass nicht ein plötzlich “wildgewordenes” Bakterium die EHEC-Epidemie ausgelöst hat, sondern Gentechnik-Gifte in importierten Nahrungs- und/oder Futtermitteln. Die Kühe des Gentechnik-Bauern Gottfried Glöckner z. B. sind nach eineinhalb Jahren Genfraß an schweren klebrigen Durchfällen und Euterentzündungen erkrankt und schließlich elendiglich verreckt. Mehr dazu im Anhang und bei

http://www.google.de/search?q=Gottfreid+gl%C3%B6ckner

In Anbetracht diese neuen Fakten ist es wie ein Schlag ins Gesicht, dass die Gentechnik-Lobby gerade versucht, ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs zu erwirken, das alle nationalen Anbauverbote für gentechnisch manipuliertes Saatgut aufheben soll!

http://www.proplanta.de/Agrar-Nachrichten/Pflanze/EuGH-Nationale-Anbauverbote-fuer-Gentechnik-Mais-MON810-rechtlich-fragwuerdig_article1301061858.html

Diesem Ansinnen müssen wir entschieden entgegentreten und gleichzeitig fordern, dass endlich ein

Staatliches Gütezeichen für gentechnikfreie Lebensmittel

eingeführt wird. Denn nur so hätten WIR Konsumenten endlich die Wahl zwischen den Fleischwaren der wachsenden Zahl heimischer Bauern, die schon gentechnikfrei füttern und jenen, die immer noch Genfraß verwenden. Derzeit kann sich ein einfacher Arbeiter nur deshalb nicht gentechnikfrei ernähren, weil die Agrarindustrie weiterhin im Dunkeln munkeln will und deshalb das seit eineinhalb Jahren fertige Gütezeichengesetz blockiert. Doch damit muss jetzt Schluss sein: Wir brauchen endlich ein staatliches Gütezeichen “gentechnikfrei!”

Gentechnikfrei erzeugt http://www.arge-gentechnikfrei.at/

Gütezeichen http://www.lebensmittelcharta.at/themen/guetezeichen-gentechnikfrei/

K. Novak, Juni 2011

Donnerstag, 5. Mai 2011

Ministerium vertraut Konzernen

Der weltgrößte Agrar- und Biotechnikkonzern Monsanto könnte sich in den USA schon bald selbst kontrollieren. In einem zweijährigen Pilotprojekt sollen Konzerne selbst die gesetzlich vorgeschriebenen Umweltverträglichkeitsprüfungen ihrer Produkte durchführen. Das gab das US-Landwirtschaftsministerium Anfang April in einer Notiz im Bundesregister bekannt.

Demnach soll es Konzernen wie Monsanto in Zukunft selbst überlassen werden, die Auswirkungen gentechnisch veränderter Saaten auf die Umwelt festzustellen und zu bewerten. Alternativ könne die Durchführung der Umweltverträglichkeitsprüfungen auch von den Konzernen an Dritte ausgelagert werden, wie US-Medien berichteten.

Das Ministerium begründet den Plan laut US-Wirtschaftsmagazin „Fast Company“ damit, das neue Prozedere sei „schneller, effizienter und kostengünstiger“. Darüber hinaus behält es sich weiterhin das letzte Wort bei der Entscheidung über die Sicherheit von Produkten vor.
„Lockerer Umgang“ des Ministeriums

Das US-Landwirtschaftsministerium sei schon bisher „locker“ mit der Kontrolle neuer Saaten umgegangen, so „Fast Company“. 2010 etwa stoppte ein US-Gericht den Anbau von gentechnisch veränderten Zuckerrüben von Monsanto, die vom Landwirtschaftsministerium bereits zugelassen worden waren. Das Gericht verlangte umfassendere Studien zu den Auswirkungen der modifizierten Pflanzen auf die Umwelt.

Das Landwirtschaftsministerium „wird lernen, dass sein Auftrag der Schutz von Bauern, Verbrauchern und der Umwelt ist und nicht der Reingewinn von Kapitalgesellschaften wie Monsanto“, hieß es damals vom Center for Food Safety (Zentrum für Lebensmittelsicherheit).
Herbizid mit gefährlichen Auswirkungen

Monsanto ist der weltgrößte Saatgutproduzent und wegen seines gentechnisch veränderten Saatguts umstritten. Bauern sowie Umwelt- und Verbraucherschützer beklagen, dass sich das veränderte Genmaterial mit dem konventioneller Pflanzen vermischt. Besonders heftigen Widerstand gibt es seit Jahren gegen das Unkrautvernichtungsmittel Roundup von Monsanto mit dem Hauptwirkstoff Glyphosat.

Saatgutproduzenten wie Monsanto machen Getreide, Sojabohnen und Mais gentechnisch gegen Glyphosat immun. Sind die gentechnisch veränderten Pflanzen dann auf dem Feld, kann der Landwirt mittels des Herbizids alle andere Pflanzen vernichten, ohne seiner gewünschten Nutzpflanze zu schaden. Mehrere Studien belegten allerdings die gefährlichen Auswirkungen von Glyphosat auf Mensch und Umwelt.
Sattes Umsatzplus auch dank Glyphosat

Monsanto ist an der Börse mit rund 36 Milliarden Dollar bewertet. Während einer Durststrecke hatte der Konzern rote Zahlen geschrieben. Neben Wetterkapriolen hatten auch billige Nachahmerprodukte der Firma zu schaffen gemacht. Im vergangenen Jahr profitierte der US-Konzern allerdings von der starken Nachfrage nach Saatgut- und Pflanzenbiotechprodukten.

Auch das lange Zeit geschrumpfte Geschäft mit Unkrautvernichtern legte weiter zu. Im zweiten Quartal seines Geschäftsjahres 2010/11 stand unter dem Strich ein Gewinn von einer satten Milliarde Dollar (699 Mio. Euro). Das sind 15 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Monsanto erzielte im Biotech- und Saatgutgeschäft insbesondere bei den Kulturen Mais und Baumwolle Zuwächse. Dabei lief das Maisgeschäft vor allem in den Anbauregionen USA, Brasilien und Europa gut. Im Geschäft mit Glyphosat-haltigen Unkrautvernichtern setzte das Unternehmen zehn Prozent mehr um.
Berlakovich für strengere EU-Regeln

Als Reaktion auf den ORF.at-Bericht betonte Umweltminister Nikolaus Berlakovich am Sonntag in einer Aussendung, der Bock dürfe nicht zum Gärtner gemacht werden. Die Entscheidung des US-Landwirtschaftsministeriums sei „absolut absurd“. In Europa gebe es für die Zulassung von gentechnisch veränderten Organismen ein eigenes Genehmigungsverfahren. Ein Eigenkontrollsystem - wie es nun in den USA versuchsweise eingeführt wird - dürfe es in Europa „keinesfalls“ geben. Berlakovich forderte zugleich, dass auch das „vergleichsweise strenge“ europäische Zulassungssystem etwa bei der Risikobewertung verschärft werden müssen.

ORF

Mittwoch, 23. Februar 2011

Brüssel schafft die Nulltoleranz ab!

Eine Niederlage für alle, die auf Frau Aigners Einsatz gegen Gentechnik in der EU gehofft hatten: Heute nachmittag hat das Kommitte für die Lebensmittelkette und Tiergesundheit den Vorschlag der EU-Kommission angenommen, künftig Futtermittel in die EU einzuführen, die mit bis zu einer Promille mit gentechnisch veränderten Organismen (GVO) ohne Zulassung in der EU kontaminiert sind. Schließlich war die Futtermittellobby erfolgreich, die seit Jahren darauf pocht, ihre Transportwege nicht gentechnikfrei halten zu müssen. Frau Aigner hat das Versprechen ihrer Partei, für eine Landwirtschaft ohne Gentechnik einzutreten, in Brüssel missachtet. Die Verbaucher/innen, denen sie nach dem Dioxin-Skandal strenge Vorgaben für die Futtermittelindustrie versprach, hat sie herbe enttäuscht.

Am Ende sorgten nur noch Frankreich und Ungarn für kosmetische Änderungen im Kommissionsvorschlag: die GVO ohne Zulassung in der EU müssen zumindest in einem Drittland zugelassen und in der EU auf Gesundheitsgefahren hin geprüft worden sein. Ein Antrag auf Zulassung in der EU muss zumindest gestellt worden sein. Das betrifft allein über hundert Genpflanzen. Die Verunreinigung bis zu einer Promille gilt aber auch für Genpflanzen, deren Zulassung in der EU abgelaufen sind.

Insgesamt schafft das Ende der Nulltoleranz den rechtlichen und poltischen Rahmen für die EU, weitere Grenzwerte für Verunreinigungen mit Gentechnik einzuführen. Lebensmittel stehen als erstes auf dem Wunschzettel der Gentechniklobby, diese können wie die Futtermittel schon heute mit in der EU zugelassenen GVO bis zu 0,9 Prozent verunreinigt sein. Ausdehnen möchte die Lobby dies auf nicht zugelassene GVO. Danach kommt das Saatgut, für das bisher strikt die Nulltoleranz gilt. Eine Verunreinigung von Maissaat von nur einer Promille würde dazu führen, dass über 100 Genmaispflanzen pro Hektar auf dem Acker stehen könnten, ohne dass Bauern oder Verbraucher davon wissen. Die Nulltoleranz für Lebensmittel und Saatgut darf nicht angetastet werden!

Nun kann das europäische Parlament in den kommenden drei Monaten Einspruch gegen die verabschiedete Verordnung erheben, womit aufgrund der konservativen Mehrheit nicht zu rechnen ist. Deutschland ist danach verpflichtet, die EU-Verordnung umzusetzen. Doch ein Grenzwert muss nicht dazu führen, dass man ihn ausreizt! Wir fordern die Bundesregierung dazu auf, alles dafür zu tun, dass Futtermittelimporte nach Deutschland nicht mit GVO verunreinigt werden.

Wir danken allen über 77.000 Menschen für ihren kraftvollen Protest und werden auch das nächste Mal für Aktionen sorgen, wenn die Interessen der Gentechniklobby die Politik bestimmen. /Quelle: bloc.campact.de)

Samstag, 19. Februar 2011

Kritik an GVO unter Strafe stellen

Geplantes indisches Gesetz soll Kritik an GVOs unter Strafe stellen
F. William Engdahl

Das indische Parlament berät seit Anfang März über einen Vorschlag für ein Gesetz, durch das die Redefreiheit in beispielloser Weise einschränkt werden soll: Für öffentlich geäußerte Kritik an gentechnisch veränderten Pflanzen (GVO) oder anderen Produkten drohen Gefängnisstrafen. Das bislang nicht verabschiedete Gesetz ist ein Beweis dafür, wie weit das weltweite GVO-Agrobusiness geht, um die Akzeptanz für ihr patentiertes Saatgut zu erzwingen, dessen angebliche Vorzüge nicht bewiesen sind.

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